Samstag, nach neun. Endlich ist es soweit, nach dem Chaos der letzten Wochen liegt vor uns eine Woche Bikeurlaub. Die lang erwartete Alpenüberquerung. In einer Woche wollen wir von Steinach am Brenner über den Alpenhauptkamm nach Sterzing und weiter über das Pfundererjoch nach St. Vigil, Alleghe und durch die Dolomiten nach Limone am Gardasee.
Wir fahren Richtung Süden. Ralf fährt, daneben sitzt Thomas. Ich sitze hinten. Im zweiten Wagen sind die Tomburger unterwegs. Uwe, sein Bruder Thomas und Markus. Die Sonne scheint und auch in den Alpen soll das gute Wetter anhalten. Kaum zu glauben, dass sah letzte Woche noch ganz anders aus. Ein Unwettertief hatte in der letzten Woche die eigentliche Route von Garmisch Patenkirchen über Ehrwald, Imst, Landeck, Galtür und Ischgl im wahrsten Sinne des Wortes weggespült. Hochwasser, Murenabgänge und unterspülte Straßen. Wo Bundesstraßen und Autobahnen zerstört sind, wird ein einfacher Schotterweg kaum eine Chance gehabt haben. So blieb uns nur kurzfristig in die Dolomiten auszuweichen. In einer Nacht und Nebel Aktion wurden alle Hotels storniert und eine neue Route zusammengezimmert, Karten gekauft, Hotels gebucht und kaum eine Woche später steht unsere neue Herausforderung.
Über Frankfurt fahren wir nach München und weiter nach Garmisch Patenkirchen, wo wir kurz bei Ralfs Familie vorbeischauen. Von den Verwüstungen nach der Überschwemmung ist im Ort nichts mehr zu sehen, nur das Gleisbett der Bahn muss noch neu geschottert werden. Schließlich kommen wir fast zeitgleich mit den anderen in Steinach an. Zum Essen besetzten wir den Stammtisch und lassen uns das erste Weißbier schmecken. Die Stimmung ist gut, allerdings sorgt der Frühstückstermin um 7 Uhr für Unverständnis bei Markus. Der Urlaub kann losgehen.
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