Von Stefansdorf in die Dolomiten zur Fanes Hütte im Fanestal
44,57km • +2.090hm • -991hm • 4:25:00h

Auch im Sporthotel erwartet uns morgens ein riesiges Buffet. Rührei, wahlweise mit Schinken oder Speck, Müsli und Cornflakes in allen Variationen. Dazu Kuchen und Brot. Ein Schlaraffenland für Biker. Trotzdem müssen wir weiter, um halb Zehn starten wir die Etappe direkt mit einem Brocken. Es gilt die 1100 hm hinauf zum Kronplatz hinter sich zu bringen. Allerdings ist der ganze Schotteranstieg gut fahrbar. Oben wird ein zweites Frühstück mit den vom Buffet mitgenommenen Speisen veranstaltet. Da das Roadbook hier keine schönen Trailpassagen bereithält, suchen wir uns unsere Abfahrt und legen bis zum Furkelpass viele Höhenmeter auf feinen Trails zurück. Dabei stehen wir aber auch schonmal im Wald und gelangen über Almwiesen zurück auf die Straße.

Nach St.Vigil fahren wir auf Asphalt, wo wir einkehren. Zuerst wird der Brotkorb geplündert, bevor wir Bandnudeln essen und dazu Apfelschorle und Cola trinken. Schließlich werden noch die Wasserflaschen gefüllt bevor es weiter Richtung Pederü-Hütte geht. Mal Rechts, mal Links ziehen sich Trails leicht wellig durchs Gelände, wegen dem leicht ansteigenden Gelände bleiben wir aber bald auf der Straße, es liegen ja noch viele Höhenmeter vor uns. In umgekehrter Richtung sind diese Pfade aber sicher traumhaft zu fahren. Felsabbrüche säumen den Weg. An einer Stelle liegt der Schutt Meterhoch bis direkt an die Straße heran. Das Tal wird immer enger und es begegnen uns immer mehr Biker. Ab der Pederü Hütte führt dann eine steile Schotterpiste hinauf ins Fanestal. Uns kommen viele Biker entgegen, teilweise sogar mit für das Gelände absolut ungeeigneten Rädern. Der anspruchsvolle und steile Weg scheint kein Hindernis gewesen zu sein, mir kommt der Anstieg nach diesem Tag aber furchtbar schwer vor. Wegen den vielen Photopausen in der eindrucksvollen Landschaft falle ich immer weiter zurück, aber verfahren kann man sich hier sowieso nicht mehr. Dann erreichen wir das eigentliche Fanestal. Ein Hochtal auf 2000 Metern, eingeschlossen von den Dolomitengipfeln. Mittendrin zwei kleine Gebirgsseen und ein Dorf, angestrahlt von der hinter den Gipfeln versinkenden Sonne.

Unsere heutige Herberge ist die Fanes Hütte. Dabei kann von einer Hütte im eigentlichen Sinn aber gar keine Rede sein. Zweistöckig, mit vielen Zimmern und elektrischen Schiebetüren, die nicht wirklich in dieses Panorama passen. Allein die Vierbettzimmer und die Etagenduschen lassen noch etwas Hüttenflair aufkommen. Ich teile mir mit Markus, Uwe und Thomas ein Zimmer. Diese Konstellation garantiert gute Unterhaltung, obwohl wir nach dieser schweren Etappe etwas in den Seilen hängen. Die Räder müssen heute draußen stehen. Direkt hinter der Hütte gibt es Radständer in die die Bikes mit den Vorderrädern eingehängt werden. Mit unseren vier Kabelschlössern sichern wir die Räder zusätzlich. Es ist aber kaum zu befürchten, das nach Einbruch der Dunkelheit noch jemand versuchen würde mit den Rädern ins Tal zu verschwinden. Wir trinken noch ein Weißbier auf der Terrasse und genießen in Liegestühlen das Panorama der uns umgebenden Berge, schießen ein paar Photos und lassen es uns gut gehen. Die rasch herrein brechnende Dunkelheit und die mit ihr kommende Kälte treiben uns aber bald in die Gaststube. Es gibt Krautsalat, Käseknödel, danach Gulasch mit Reis und zum Nachtisch Apfelstrudel. Zum Schluss kippen wir noch die Gute-Nacht-Cola herunter. Dann geht es aufs Zimmer. Ich schmeiße noch eine Runde Ohropax bevor wir jeder für sich dem Tag nachträumen.

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