Der letzte Tag des Alpencrosses verspricht dann auch noch einmal richtig schön zu werden. Die Wolken hängen noch in den Bergen, aber die Sonne scheint und unsere Sachen sind auch fast alle trocken. Beim Frühstück dann eine Ernüchterung: Thomas B. will nicht mit uns weiter fahren und so ist die Stimmung etwas gedrückt. Wir machen uns dann zu fünft auf den Weg, nicht ohne zuvor noch in einem Lebensmittelladen Proviant zu kaufen. Das italienische Frühstück war nicht wirklich sättigend.
Dann gehen wir unsere letzte Etappe an. Zuerst wieder durchs Val Sugana wo wir uns noch mal mit Äpfeln eindecken. Schließlich kommt der Anstieg auf dem Kaiserjägerweg nach Spiazzo Alto, bei dem wir einen schönen Blick über das Tal und die beiden Seen Lago di Lèvico und Lago di Cal- Donazzo bekommen. In vielen Engen Kehren windet sich der in den Fels gesprengte Kaiserjägerweg hinauf, durch Tunnels und unter überhängenden Felswänden. Oben warten noch 100 hm auf Schotter, bevor es im welligen Gelände nach Cabonare geht. Wir nehmen wieder den einen oder anderen Trail mit und machen an einem Spielplatz halt, wo wir das mitgebrachte Giabatta mit Mortadella verspeisen. Jedenfalls die anderen. Mich selbst plagen leichte Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit. Weiter geht es und der Weg hinauf zum Passo Sommo wird zur Qual. Da habe ich den Regentag gestern wohl nicht gut verkraftet, wenn ich heute im leichten Gelände solche Probleme bekomme. Oben am Pass essen wir Spagetti. Ich bekomme sie kaum runter, aber ohne Essen sind die noch ausstehenden 60 km nicht zu meistern. Wenigstens scheint die Sonne.
Im Tal in Folgaria wollen wir gerade zum Werk Dosso delle somme aufbrechen als Uwe bemerkt, das er seine Armlinge vergessen hat. Wir nutzen die Pause für ein Schläfchen auf der Wiese. Mir geht es gar nicht gut, aber wir müssen weiter. Über Trails und Schotterwege kommen wir nach Senada wo wir den finalen Anstieg zum Monte Finochino meistern. Naja ich schaffe es noch die letzten 200 hm hinauf zu Laufen während Ralf mein Rad nimmt. Trotzdem kann ich nicht mithalten und erreiche den Pass erst viel später. Oben erwartet mich die Sonne und ein schönes Panorama in dem man den Lago sehen müsste, wäre es nicht so diesig. Vom Refugio auf dem Finochino rollen wir dann noch gemeinsam bis Moietto auf 900 Metern ab. Hier endet meine Alpenüberquerung. Glücklicherweise ist Uwes Schwester mit ihrem Freund am Lago. Dieser holt mich mit seinem VW-Bus vom Berg und fährt mich zum Hotel Stella in Limone, wo ich sofort im Bett verschwinde. Der Traum vom Trailfinish zerplatzt mit Fieber und Schüttelfrost. Den anderen Vieren steht Dank der Verzögerung noch eine abenteuerliche Radtour durch die Dunkelheit bevor. Das ist nun wirklich nicht glatt gelaufen. Aber so sind sie nun mal die Team Tomburg Ausscheidungsrennen.
|