Früh morgens machen uns wieder auf den Weg nach Orscholz, wo wir so ziemlich die ersten an der Anmeldung sind, dafür aber auch die ersten am Frühstücks-buffet, wo in Form von Kaffee und Kuchen der Hunger gestillt wird und noch ein Plausch mit den angesprochenen Bekannten geführt wird. Dann geht es in die Startaufstellung. Anders als in Willingen müssen wir uns hier vor dem Start für eine Distanz entscheiden, da getrennt nach Kleiner, Mittlerer und Großer Schleife gestartet wird. Als Teilnehmer der Großen Runde (96 km / 2700 hm) gehören wir zum ersten Feld und gehen um 10 Uhr an den Start. Mit Christof anfangs noch zu dritt beginnt sofort die Verfolgung des Feldes, das wir geschlossen vor uns hertreiben. Bei der übersichtlichen Größe von nur ca. 100 Bikern ist das aber auch kein Wunder.
Aber da wir den Marathon eher unter touristischen Aspekten bestreiten, ist uns die Platzierung egal, wenn es mich auch wurmmt derartig versägt zu werden und direkt vor dem Besenmotorrad zu radeln.
Die Strecke ist für deutsche Verhältnisse sehr abwechslungsreich. Lange und anspruchsvolle Trails, die im Programmheft zum Marathon ausführlich unter Technikpassagen angekündigt und beschrieben werden machen aus dem Marathon eine geniale Biketour. Dazu kommen die obligatorischen breiteren Waldwegen und Asphaltauffahren, wobei diese sich in Grenzen halten und auch landschaftlich hat die Region viel zu bieten, wenn auch die dichte Bewaldung nur an den exponierten Punkten hoch oben in den Steilen Hängen einen tiefen und weiten Blick ins Saarland gewährt. Mal hoch oben über der Saarschleife, dann wieder direkt am Fluss geht es dahin. Viele Trails wenig Schiebepassagen aber trotzdem sehr anspruchsvoll. Auch die Verpflegung ist topp und so beenden wir die erste Runde in einer Zeit von 2:37:40, wobei etwas Verwirrung herrscht, da die Mittlere Runde scheinbar um 10 km verkürzt wurde. Egal, auf zu den letzten 40 Kilometern. Erst kommen einige neue Passagen und dann auf die altbekannten Trails und Wege aus der ersten Runde. Die zweite Runde legen wir annähernd ohne Kontakt zu anderen Bikern zurück, was richtig unheimlich erscheint, wenn man ansonsten eher Massenveranstaltungen gewöhnt ist. Sind wir denn noch auf der Strecke??
Fazit:
Nach über 6 Stunden und 96 km erreichen wir dann wieder Orchscholz, anstelle von 2700 hm zeigt der Ciclo aber nur 2200 hm an. Einziger Kritikpunkt, da sind wir uns einig ist das fiese Matschloch, das extra zur Belustigung der Zuschauer vor der Zielgeraden installiert worden ist, das wir jedoch nach 96 km lustlos umfahren und auch über eine kleine Schleife 50 hm den Berg hinauf um 10 Meter weiter hinten wieder auf den gleichen Hauptweg hinunter zu fahren erscheint uns unnötig. Dank dem staubtrockenen Wetter mußte nach dem Rennen nur der rote Sandsteinstaub abgewischt werden, dieser zeigte sich jedoch recht hartnäckig in Kettengliedern und Federelementen.
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