So früh wie alle im Bett waren, sind sie morgens auch auf den Beinen. Ich muss mich wirklich anstrengen um wenigstens noch bis neun liegen zu bleiben. Kein Wunder bei dem Frühstück! Es warten bereits Kaffee, Orangensaft, Brot und Brötchen, sowie Marmelade, Nutella und Rühreier auf die Frühaufsteher. Schnell werden Brötchen und Müsli verputzt und dann der Tag organisiert. Das heißt die Camelbags werden gefüllt, Riegel eingepackt und dann kann es losgehen.
Wir schließen uns einer Gruppe von Berlinern an. In einer locker lustig gemischten Gruppe aus Tourenbikern, CClern und Enduristen geht es so nach Braunlage und zum Wurmberg. Hier passieren wir die Talstation der Seilbahn und machen uns auf Trails bergan zur Bärenbrücke und über den Kaiserweg zum Dreieckigen Pfahl, wo wir auf die anderen treffen. Der eben noch so ruhig daliegende Rastplatz wird plötzlich von ca. 40 Bikern bevölkert! Nach kurzer Pause geht es dann gemeinsam weiter Richtung Brocken. Diesen erklimmen wir auf dem Götheweg. Wahnsinn! Heute sind scheinbar alle Urlauber aus der Region hier! Es wimmelt geradezu von Touristen und an Fahren ist kaum zu denken. Dazu sind auf dem mit allerlei Treppen, Holzbrückchen und Felsen versehenen steil ansteigenden Wanderweg einfach zu viele Fußgänger unterwegs.
Aber auch zu Fuß gibt es viel zu sehen, fährt hier doch eine der letzten dampflokbetriebenen Bahnlinien, die Brockenbahn. Eines dieser Stahlrösser erleben wir beim Aufstieg sogar hautnah. Später kurz unter dem Gipfel kommen wir auf die Brockenstraße, doch auch hier wimmelt es von Fußgängern und zusätzlich fahren auch noch Kutschen den Weg hinauf. Es gibt nur links außen auf einem schmalen Schotterstreifen neben der Straße einigermaßen fahrbar. Aber so ist es eben, jeder der im Harz ist muss auch auf den Brocken und das gilt natürlich auch für uns. Und was gibt es schöneres als den Litevillern ein Schnippchen zu schlagen. So sind es am Ende drei Fusions, die zuerst oben auf dem Brocken stehen....
Es folgen die obligatorischen Gipfelphotos, Pause, Unterhaltung Instandsetzungsarbeiten, dann geht es wieder hinunter. Zuerst auf Straße, den Weg den wir kamen, dann allerdings auf der alten Bobbahn nach Schierke und diese Abfahrt hat es wirklich in sich! Dicke Felsbrocken liegen auf dem Weg, es gilt sie zu umzirkeln, dann Stufen, Matschlöcher, Brücken, der Weg hat einfach alles zu bieten. Felsen rechts, Felsen links, Vorderrad über eine Stufe rollen lassen und runter, dann anlupfen und auf eine Brücke, wieder Stufen und Geröll. Eine Wahnsinnsabfahrt! Unten kann man es kaum fassen, dass es schon vorbei sein soll. So rollen wir also zum nächsten Cafe und warten auf die anderen. Die Gruppe hatte sich zuvor auf 3 Abfahrten verteilt und vereinigt sich nun wieder bei Kuchen, Bockwurst und Cola. Schließlich brechen wir gemeinsam Richtung Wurmberg und Nationalpark auf und fahren auf dem Grenzweg, einem alten Plattenweg Richtung Braunlage. Unterwegs setzen wir uns zu dritt aber noch zu einer Extrarunde ab und Erwerben neben einer Karte noch Reformhausartikel, immer diese Vegetarier. Dann geht es aber schleunigst zum Chillen zurück nach Brunnenbachsmühle, denn heute Abend wollen wir ja noch einen Nightride starten.
Dieser wird von CheckB angeführt. Wir starten um halb neun noch im Hellen und fahren langsam in die Dämmerung. Der einzige Trail hat es dann in der Dunkelheit in sich und die feuchten Abfahrten auf mit Wasser überzogenen Wegen lassen keinen Biker trocken. Dafür ist das Spektakel sicher einmalig, 40 Lichter erhellen den Wald. Alles dabei von Wilma und Edisson über Eigenbaulampe und Sigma-Funzel. Schließlich ist aber nach der kleinen Runde um Braunlage selbiger Ort erreicht und wir stürmen den reservierten Biergarten, wo wir uns unter Gasradiatoren bei einem Gutenachttrunk ausklingen lassen. Die Rückfahrt auf der Abfahrt zur Herberge bei 50 km/h bis direkt vor die Haustür ist dann noch einmal Nervenkitzel pur. Genug für heute, aber irgendwie will noch keiner so recht ins Bett und wir sitzen noch bis 1 Uhr im Ofenzimmer.
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