Von Matrei über die Brennergrenzkammstraße nach Sterzing
51,12 km • + 1.288 hm • - 1.361 hm • 3:21:20 h

Morgens ist das Wetter wieder schlechter und dicke Wolken ziehen über den Himmel als wir uns an die Auffahrt zum Brennergrenzkamm machen. Auf schönem Schotterweg steigen wir rasch auf. Das Wetter ist jedoch unangenehm und wir rasten am Sattelberg, um uns bei Kaffee, Tee oder heißer Zitrone aufzuwärmen. Der obligatorische Apfelstrudel darf natürlich auch nicht fehlen. Vom Wirt der Sattelbergalm erfahren wir dann, dass wir nicht auf dem üblichen, gut fahrbaren Weg zum Brenner hinauf können. Schuld ist der italienische Bauer über dessen Grund der Weg führt, da dieser Bikern die Durchfahrt verweigert. So müssen wir das Gebiet umgehen und nehmen steile Höhenmeter bis zur italienischen Grenze in Kauf um der Mistgabel zu entgehen. Als wir dann auf dem vom Wirt der Hütte neuangelegten quer zu den Höhenlinien verlaufenden Weg erstürmen staunen wir nicht schlecht, als wir mitten im Wald ein Schild mit der Aufschrift "Staatsgrenze" antreffen. Nach anstrengender Schieberei erreichen wir aber endlich die Kammstraße, es herrscht der Fönsturm. Im Schutz einer Kuppe ziehen wir uns also ersteinmal warm an, bevor wir die letzten Höhenmeter zurücklegen.

Im difusen Licht kämpfen wir uns stets auf über 2000 hm die alte Militärstraße entlang, vorbei an zahllosen Bunkern der Weltkriege. An einem besonders interessanten Exemplar halten wir an und besichtigen kurz die Gänge die in den Hang hineinführen. Viel ist aber nicht mehr zu sehen. Tausende Wanderer haben alles interessant erscheinende längst aufgesammelt. Das schlechte Wetter treibt uns zur Eile an und so stürzen wir uns hinab ins Tal, wobei wir auf der Wechselalm Schutz vor dem einsetzenden Regen suchen. Diese Alm ist als Geheimtipp nur zu empfehlen, sehr klein aber nette und sehr freundliche Bewirtschaftung durch eine Frau und ihre 2 Jungs. Ein unglaublicher Kaiserschmarren, die schmackhaften Speckknödel und leckere, selbstaufgesetzte Schnäpse laden hier zum Verweilen ein.

Der Rest der Abfahrt wird mit gutem Essen gestärkt trotz Regen angegangen, durch Tunnel und Lawinengallerien geht es hinein nach Sterzing, wo wir mitten durch die Fußgängerzone einrollen. Furchtbar schmutzig und nass treffen wir hier am Gasthof Klammer ein, leider die unangenehmste Pension der Tour, da wäre uns allen die kleine Alm am Brenner lieber gewesen. Dafür gibt es in der Stadt als Entschädigung die besten Pizzen. Die Sonne kommt wieder raus und wir genießen unseren Urlaub. Im örtlichen Bikeshop werden noch Ersatzteile für Olafs Hinterbau sowie eine neue Kasette für Peter gekauft. Abends sind dann alle bemüht die nassen Sachen zu trocknen. Der im Bad fest installierte Fön läuft dabei jedoch schnell heiß. Zum Glück sind wenigstens die Schuhe trocken.

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Brenner Grenzkamm
(1856)
Brenner Grenzkamm

Brenner Grenzkamm

Wechselalm
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Sterzing
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