Früh morgens sind wir wieder auf den Beinen. Die Übernachtung war für alle nicht sehr erholsam. Die Nacht bei geöffnetem Fenster war eiskalt und das Einschlafen fiel mir schwer, alle sind froh als es nach dem guten Frühstück weiter geht und man sich auf dem Weg hoch zum Geiseljoch warm fährt. Nur langsam kriecht die Sonne über die Bergkämme und verdrängt die Schatten, Grund genug erst einmal in langer Montur auf Temperatur zu kommen. An einem kleinen See vorbei geht es auf einem schönen kurvenreichen Trail bergan. Wir erreichen das Geiseljoch und vor uns erstrecken sich die mit Schnee bedeckte Gipfel der Tuxeralpen. Wir rasten kurz und machen Photos. Dann ziehen wir uns die Jacken über und es geht in rasantem Downhill auf einem Trail zu den Geiselhöfen und dann weiter hinab ins Zillertal nach Hintertux.

Dort beginnt der Gegenanstieg. Das Zillertal, ist eine Sackgasse und wir müssen als nächstes das Tuxerjoch überqueren. Zu Beginn des Aufstiegs rasten wir an der Bichlalm und genießen die Aussicht auf den Gletscher, wo man doch tatsächlich im Sommer skifahren kann. Aber Biken ist schöner, auch wenn es danach steil bergan geht, auf 8 km legen wir 815 hm zurück. An der Sommerbergalm sammeln wir uns und nach kurzer Pause geht es weiter, auf extremen Schotterrampen hinauf zur Tuxerjochhütte, wo wir anschließend noch eine Stunde in der Sonne braten, während Guido und Werner noch weiter hinauf wollen. Die beiden sind unermüdlich! Anschliessend geht es weiter, über das Tuxer Joch gelangen wir auf einen genialen Singletrail. Wir stürzen uns hinab nach Matrei in Tirol, der Einstieg ist schwer und sehr steil, danach kann man aber den Flow genießen. Unglaubliche 1000 hm werden so, in vielen Serpentinen mit teilweise verblockten Passagen vernichtet, wobei fiese Steinplatten, die Senkrecht aus dem Boden ragen unsere Reifen aufzuschlitzen drohen. Das ganze wird mit Erdstufen und steilen Kletterstücken abgerundet.

Nach endlosem Singletrail geht es auf Asphalt weiter bergab und anschliessend noch einige Kilometer hinein nach Pfons. Im Tal unterqueren wir die Brennerautobahn bevor wir unser Quartier erreichen. Ein riesiger Nudelberg mit verschiedenen Saucen und ein großer Eisbecher lassen den Tag gemütlich ausklingen, einzig in den orangenen Einbau-Naßzellen kommt unpaßendes Kreuzfahrtfeeling auf. Wir sitzen noch lange zusammen und fachsimpeln natürlich über Mountainbikes und Touren. Was wohl der morgige Tag bringt?