Vom Col de la Schlucht über Munster und Colmar nach Obernai
60km • +27hm • -976hm • 3:05:23h

Aber am vierten Tag ist keine Besserung abzusehen. Mit uns sitzen noch eine Mannschaft Rennradler beim Frühstück, auch diese sehen etwas bedröppelt aus der Wäsche. Nach kurzer Beratung steht für uns fest: Ab ins Tal, da uns der Weg zum le Hohneck als weitere Schiebepassage durch die Wolken erscheint und im Tal Hoffnung auf Sonne besteht.

Über Serpentinen surfen wir hinab ins Tal, schroffe Felsen, Bäume und nasse Wurzeln machen es uns nicht leicht und der Weg wird zum Gebirgsbach. Wir komme ndurch die Wolkendecke und uns empfängt die Sonne. Hinter uns sehen wir den Vogesenhauptkamm in Wolken gehüllt. Teilweise sind auch Schneefelder sichtbar. Da gefällt es uns im Tal bei angenehmen 20°C viel besser. In kürzester Zeit vernichten wir so 1000hm.

Im Tal geht es auf Wanderwegen wieder gen Osten Richtung Munster und weiter nach Colmar, wo wir mit der Bahn nach Ribeauville und Sélestat fahren. Von hier ist Sonntags aber kein Zug nach Chatenois erreichbar. Toll, dass uns die französische Bahn trotzdem ein Wochenendticket für 20€ verkauft hat ohne auf diese Tatsache hin zuweisen. So schliessen sich von Sêlestat nochmals 20km auf Asphalt an, die wir in rasanter Fahrt hinter uns bringen, bis wir mit GPS-Unterstützung eine Punktlandung am Auto schaffen.

Doch so leicht geben wir uns nicht geschlagen und fahren gen Schwarzwald, wo wir in Freiburg in der WG meiner Schwester unterkommen. Hier plündern wir den Kühlschrank der über Pfingsten größtenteils verlassenen WG. Abends werden wir durch die Stadt geführt und lernen die schöne Studentenstadt kennen. Dann geht es auf den Schlossberg wo wir den Sonnenuntergang über dem Kaiserstuhl bewundern. Auf dem Weg zurück zur WG essen wir noch ein großes Eis und beschliessen am nächsten Tag als Abschluss den Schauinslandtrail zu fahren. Alles in allem eine durchwachsene Vogesen-Tour.

Aber man lernt ja nie aus. Ich werde jedenfalls nicht nochmal blind auf die Routenvorschläge der Bike hören. Sicher hat aber auch das Wetter seinen Teil zur Schieberei beigetragen. Schade ist auch, dass der imposante Blick vom Vogesenhauptkamm ins Tal von Wolken verdeckt war und wir die Tour am Col de la Schlucht abgebrochen haben.
Die selbst geplanten Etappen waren auf jedenfall die besseren. Die Vogesen sind ein Geheimtipp, schroff und wild, kaum Wanderer! Für mich steht fest:

Ich komme wieder!

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