Die Alpen und mit ihnen die größten Schwierigkeiten liegen hinter uns. Es stehen heute nur 1000 hm bei 100 km auf dem Programm. Doch zu allererst wird heute morgen wieder geflickt. Ich habe da wohl einen Dornen übersehen und so ist der frische Vorderradschlauch auch wieder platt, fluchend beginne ich ihn gegen den geflickten Schlauch von gestern zu tauschen, während die anderen natürlich ihren Spaß haben. Mittlerweile bin ich jedoch geübt und die Reperatur ist schnell vollzogen.
Die heutige Etappe ist nicht besonders bergig, denn nach der Königsetappe Eisjöchl war für heute eine leichte Etappe geplant. Aber auch 100 km sind eine echte Herrausforderung, gerade auch, weil wir über weite Teile der Strecke mit dem Gegenwind zu kämfen hatten, der uns durch das schmale Tal entgegen pfiff. Durch die Meraner Berge geht es immer Richtung Süden, wobei wir die letzten Gipfel der Alpen hinter uns lassen. Ein paar kleine Schlenker in die Berge zu beiden Seiten machen Lust auf mehr. Weinberge, Apfelplantagen und Zitronenbäume soweit man blicken kann, die Ebene von Meran ist ein einziger Obstgarten. Langsam können wir keine Energieriegel mehr sehen, diese klebrigen Dinger und so wird wieder einmal eine Pause eingelegt, diesmal in einem Eiscafe.
Über Waldpfade erreichen wir in ständigem auf und ab die Montiggler Seen, wo wir mittags rasten. Bei Pasta genießen wir den Sommer und bela Italia. Schwimmen möchte niemand und so geht es bald weiter auf schönen Trails Richtung Vela. An einem Brunnen füllen wir unsere Trinkflaschen auf, bevor wir die letzten 30 km bei Tempo 30 ständig kreiselnd zu einem Manschaftszeitfahren auf dem Eisackradweg umfunktionieren. Wir fliegen nur so dahin und so können wir trotz Gegenwind am Ende des Tages einen Schnitt von 20 km/h verzeichnen. Auch der heutige Gasthof reißt uns nicht besonders vom Hocker und so verschwinden wir früh im Bett.
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