Spritzschutz aus Glasfasern für den Dämpfer

Wer kennt das nicht? Das neue Fully spricht mit seiner Kinematik zwar super an, aber der Dämpfer liegt genau im Matsch- und Steinbeschuss des Hinterreifens. Mit einem Spritzschutz aus Glas- oder Carbonfasern wird der Dämpfer effektiv vor Steinschlägen und Dreck geschützt. Bei meinem Rad schlage ich außerdem gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Spritzschutz schütz gleichzeitig auch den Umwerfer. So habe ich auch auf härtesten Schlammtouren keine Schaltsorgen mehr.

Da die im Modellbaladen erhältlichen Klebersets recht teuer sind und man mit den 200g Packungen locker 10 Schutzbleche bauen kann, besorgt man sich den Kleber am besten bei einem Freund der Modelle baut. Beim Arbeiten mit Zweikomponentenkleber umbedingt Schutzhandschuhe tragen! Der Kleber wird sehr schnell sehr fest. Auch auf den Fingern!

 
Die Einkaufsliste:
Stück Bauteil Preis
1
Päckchen Glasfasermatten z.B. 120g 10x300cm²
8,0 €
1
Epoxi-Bond 30 von Grever (Set Härter u. Harz)
13,5 €
1
Befestigungsschelle für Cateyelampe
1,0 €
1
Packetklebeband
2,0 €
1
Latex-Einweghandschuhe
0,1 €
  Material komplett:
24,6 €

 

Epoxid Spacer Glasfaser
Spacer Spacer Spacer
 

Zuerst muss man sich eine Form für den Spritzschutz besorgen. Hierfür eignen sich zum Beispiel ausgediente Steckschutzbleche aus Kunststoff. Die Form wird mit einem Trennmittel beschichtet, damit das angemischte Epoxidharz nicht anhaftet und man das fertige Schutzblech später problemlos aus der Form lösen kann. Dazu habe ich Packetklebeband verwendet. Das Harz findet auf der glatten Oberfläche keinen Halt.
Im nächsten Schritt werden dann die Fasermatten zunächst zugeschnitten. Für meinen Spritzschutz habe ich vier Lagen verwendet, das fertige Bauteil ist dann formstabil und trotzdem flexibel. Die erste Lage wird trocken auf die Form gelegt und am besten faltenfrei fixiert, indem man sie z.B. rundherum mit Packetklebeband am Schutzblech festklebt. Dieser Schritt ist nötig, da das fertige Epoxidharz sehr zäh ist und sich nur schlecht auf der Matte verteilen läßt.

Schutzblech
 
Lage
 
Laminieren
 
Lage
 
Spritzschutz

Jetzt unbedingt Handschuhe anziehen! Außerdem solltet ihr den Arbeitsplatz mit alten Zeitungen auslegen. Ein Mundschutz, bzw. ein gut gelüfteter Arbeitsplatz ist sicher auch nicht verkehrt. Der Kleber härtet sehr schnell aus, sobald er fertig gemischt ist muß also flink gearbeitet werden. Was einmal fest ist bleibt auch fest!

Der von mir verwendete Kleber hat fertig gemischt eine Tropfzeit von 30 Minuten. Aber bereits nach 10 Minuten läßt sich das Epoxidharz nur noch schwer verteilen. Den Kleber am besten in einem alten Jogurtbecher anrühren. Dazu solltet ihr außerdem einen alten Pinsel verwenden, denn Pinsel und Jogurtbecher können nicht wieder verwendet werden. Entsprechend der Gebrauchsanleitung wird die benötigte Menge Zweikomponentenkleber angemischt.
Zuerst wird dann die auf der Form fixierte Matte gründlich mit dem angemischten Harz bestrichen. Dann wird die nächste Lage aufgebracht. Dabei darauf achten, dass keine Luftblasen, bzw. Falten entstehen. Die Lage dann glatt streichen und die Matte dann ebenfalls gründlich mit Epoxidharz einpinseln. Das Gewebe soll gut durchtränkt sein. Dann die nächste Lage auflaminieren.

 
Zum Schluss auch die oberste Lage mit Harz bestreichen, damit man eine glatte Oberfläche bekommt. Die Form muß dann mit dem Laminat nach oben auf einer sauberen Unterlage in staubfreier Umgebung mindestens 24 Stunden aushärten. Soboald der Spritzschutz trocken ist, kann man ihn einfach von der Form trennen.

Nun müssen noch die Kanten zurecht geschnitten werden. Je nach Materialstärke geht das noch mit einer alten Schere, ansonsten muß man eine Blechschere oder sogar eine Säge verwenden. Jetzt fehlt nur noch die Befestigungsschelle, mit der ihr den Spritzschutz am Rad befestigen könnt. Hier hängt die Befestigungsart von der Aufnahme an eurem Rad ab. Bei mir wird ein Loch durch den Schutz gebohrt. Eine große Unterlegscheibe unter dem Schraubenkopf verhindert, dass die Schraube ausreißt. Die Unterlegscheibe muss an die Kontur anpasst werden, damit sie bündig am fertigen Schutzblech anliegt.

Zusätzlich fixiere ich die Schelle am Spritzschutz rundherrum mit Heißkleber. Zuletzt wird noch die Unterseite der ersten Faserschicht mit Epoxidharz versiegelt, damit auch hier später kein Schmutz in den Fasern anhaften kann. Fertig ist der Eigenbauspritzschutz.
Montage
 
Heisskleber
 
fertig